Er schreit sie an und spuckt auf sie.
Er lässt sich bedienen, ihr hilft er nie.
Durch ihn litt sie Schmerzen, doch er fühlt keine Schuld.
Sie ist am Ende mit ihrer Geduld.
Und will sie ermattet ins Kissen sinken,
dann schreckt er sie auf und verlangt was zu trinken.
Sie hasst ihn und will nicht mehr länger leiden.
„Bald schon“, so denkt sie „lass ich mich scheiden.“
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Er schreit sie an und spuckt auf sie.
Er lässt sich bedienen, ihr hilft er nie.
Durch ihn litt sie Schmerzen, doch er fühlt keine Schuld.
Sie umsorgt ihn mit einer Engelsgeduld.
Und will sie ermattet ins Kissen sinken,
dann schreckt er sie auf und verlangt was zu trinken.
Sie liebt ihn und denkt sich: „Das schaffen wir schon.“
Dann geht sie zur Wiege und küsst ihren Sohn.
© Hans-Jörg Große (2015)
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