Franz Kafka ~ Der Ausflug ins Gebirge gelesen von Hans-Jörg Große
Download: mp3 | ogg | Lizenz: (CC) Hans-Jörg Große & Christian Mantey, 2008
[wiki-embed url=’https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Ausflug_ins_Gebirge‘ tabs no-edit no-contents no-infobox ]
Der Ausflug ins Gebirge
Download: mp3 | ogg | Lizenz: (CC) Hans-Jörg Große & Christian Mantey, 2008
„Ich weiß nicht“, rief ich ohne Klang „ich weiß ja nicht. Wenn niemand kommt, dann kommt eben niemand. Ich habe niemandem etwas Böses getan, niemand hat mir etwas Böses getan, niemand aber will mir helfen. Lauter niemand. Aber so ist es doch nicht. Nur daß mir niemand hilft —, sonst wäre lauter niemand hübsch. Ich würde ganz gern — warum denn nicht —
Was werden wir in diesen Frühlingstagen tun, die jetzt rasch kommen? Heute früh war der Himmel grau, geht man aber jetzt zum Fenster, so ist man überrascht und lehnt die Wange an die Klinke des Fensters.
Unten sieht man das Licht der freilich schon sinkenden Sonne auf dem Gesicht des kindlichen Mädchens, das so geht und sich umschaut, und zugleich sieht man den Schatten des Mannes darauf, der hinter ihm rascher kommt.
Dann ist der Mann schon vorübergegangen und das Gesicht des Kindes ist ganz hell.
einen Ausflug mit einer Gesellschaft von lauter Niemand machen. Natürlich ins Gebirge, wohin denn sonst? Wie sich diese Niemand aneinander drängen, diese vielen quer gestreckten und eingehängten Arme, diese vielen Füße, durch winzige Schritte getrennt! Versteht sich, daß alle in Frack sind. Wir gehen so lala, der Wind fährt durch die Lücken, die wir und unsere Gliedmaßen offen lassen. Die Hälse werden im Gebirge frei! Es ist ein Wunder, daß wir nicht singen.“
